Die Stimme als Werkzeug der Seele – Deine Wahrheit sprechen
- Rosi Runa
- vor 21 Stunden
- 4 Min. Lesezeit
Meine Stimme und ich – das war lange keine Freundschaft auf Augenhöhe. Eher eine wackelige Bekanntschaft, durchzogen von Räuspern, von einem ständigen Kloß im Hals, der sich nicht lösen wollte, ganz gleich wie oft ich tief ein- und ausatmete. Als würde dort etwas sitzen, das nicht gesagt werden will. Oder nicht gesagt werden darf.
Nach Konflikten oder schwierigen Gesprächen kam oft der Rückschlag: Halsschmerzen, Heiserkeit, eine Entzündung, die sich fast immer im Halsbereich festsetzte. Ich wusste damals noch nicht, was genau in mir sprachlos war – aber mein Körper, der wusste es ganz genau.
Meine Kehle war der Ort, an dem sich alles sammelte, was nicht ausgedrückt wurde.
Viele Themen habe ich inzwischen bearbeitet. Ich habe Schichten abgetragen, Erinnerungen berührt, alte Stimmen zum Schweigen gebracht – doch das Räuspern blieb. Hartnäckig. Als Erinnerung? Als Warnung? Oder als Wegweiser?
Auf unserer Reise besuchten wir liebe Freunde. Und wie es oft ist, wenn zwei energetisch arbeitende Seelen sich begegnen, begannen Prozesse. Nicht bewusst initiiert, sondern sanft in Gang gesetzt. In einem Moment der Stille schaute sie mich an und sagte plötzlich:
„Neben dir steht jemand. Mit einer Sperrspitze, direkt auf deinen Hals gerichtet.“
Ich spürte es sofort. Nicht wie eine neue Information, sondern wie ein altes Wissen, das endlich ausgesprochen wurde. Ein Bild formte sich vor meinem inneren Auge. Ein Gefühl, das ich schon lange kannte, bekam plötzlich eine Gestalt.
Gemeinsam reisten wir tiefer in dieses Thema hinein. Wir begegneten Seelenanteilen, Erinnerungen an frühere Leben. Es zeigte sich ein Muster, das sich durchzog wie ein roter Faden – durch meine Inkarnationen, durch meine Geschichte, durch meine Kehle.
In einem dieser Leben hatte ich durch meine Worte eine unglaubliche Macht. Meine Stimme war mein Werkzeug, mein Kanal, mein Ausdruck der inneren Wahrheit. Doch diese Wahrheit war zu laut, zu klar, zu unkontrollierbar für jene, die Kontrolle suchten.
Und so wurde ich gebannt. Verstummt.
Meine Stimme sollte nicht mehr gehört werden.
Ein Teil von mir – mein eigener Anteil – blieb an diesem Ort. Gebunden. Nicht aus Schwäche, sondern aus Vorsicht. Denn mit der Macht kam auch Gefahr. Und seitdem war er da – dieser Mann mit der Sperrspitze. Nicht als Angreifer, sondern als ständiger Schatten. Als Mahnmal. Als Grenze.
Ich stellte Fragen. Ich suchte Antworten bei den Göttern.
Odin trat an meine Seite – klar, deutlich, unmissverständlich.
Und seine Antwort war wie ein Donnerschlag in mir:
„Gib nicht anderen die Schuld, suche nicht woanders nach der Antwort. Was geschehen ist, konnte nur geschehen , weil DU es zugelassen hast. Du hast erlaubt, dass man dich klein hält, deine Macht einschränkt, in gewisser Weise hältst du die Sperrspitze selber.“
Diese Worte erschütterten mich.
Denn sie waren nicht hart, sondern wahr.
Nicht anklagend, sondern klärend.
Ich verstand: Ich selbst war es, die sich selber schützte, indem sie sich immer noch zurückhielt.
Ich selbst war es, die sich immer noch nicht voll zeigen wollte, aus Angst vor dem, was dann geschehen könnte.
Und weißt Du was? Ich möchte diesen Wächter gerade gar nicht ganz loslassen. Denn er ist nicht mehr der, der mich bedroht. Er ist der, der mich erinnert. Daran, wie leicht ich mich selbst verliere, wenn ich nicht mehr meine Wahrheit spreche. Wenn ich mich selbst verrate, aus Angst vor der Reaktion anderer. Wenn ich mich zurückziehe, obwohl in mir Worte, Ideen, Impulse nach Ausdruck drängen.
Es ist so leicht, zu schweigen.
So leicht, die Stimme in sich selbst zu ersticken, in der Hoffnung, dass sie dann keine Wellen schlägt.
Aber was bleibt dann von uns?
Ich habe erkannt, wie sehr ich mich selbst erkenne, je mehr ich mich zeige – in Worten, in Klang, in Wahrheit. Es fühlt sich an, als hätte ich jahrelang in einen Spiegel geschaut und mich selbst nicht wirklich gesehen. Nur eine Ahnung, ein Schatten, ein Umriss.
Aber jetzt, Stück für Stück, tritt mein eigenes Bild hervor.
Noch verschwommen, aber immer klarer werdend. Als hätte ich Jahrhunderte lang eine Augenbinde getragen und nun müssen sich meine Augen erst einmal an das gleißende Licht gewöhnen.
Das ist kein Ende.
Das ist der Anfang.
Jeden Tag aufs Neue.
Mich zu entscheiden, zu sprechen.
Zu sagen, was gesagt werden muss.
Nicht um laut zu sein. Sondern um echt zu sein.
Ein Ritual für Dich – Deine Stimme erinnern
Wenn Du magst, nimm Dir einen Moment ganz für Dich.
Setz Dich an einen Ort, an dem Du Dich sicher fühlst.
Vielleicht draußen in der Natur oder in einem liebevoll eingerichteten Raum.
Lege eine Hand auf Dein Herz, die andere auf Deinen Hals.
Atme tief ein – und noch tiefer aus.
Werde still.
Und dann lausche.
Lausche auf das, was in Dir gesprochen werden möchte.
Nicht mit Druck. Nicht mit Erwartung. Nur in Offenheit.
Vielleicht ist es ein Wort, vielleicht ein ganzer Satz.
Vielleicht ein Ton, ein Summen, ein Klang.
Lass ihn kommen. Lass ihn klingen.
Spüre, was sich verändert, wenn Du Dich selbst hörst.
Und frage Dich: Welche Wahrheit trage ich in mir, die endlich gesprochen werden möchte?
Wovor schützt mich mein Schweigen?
Und was würde geschehen, wenn ich beginne, in meine Stimme zurückzukehren?
Möchtest Du tiefer gehen?
Wenn Du spürst, dass da noch etwas in Dir ist, das gesehen, gehört und befreit werden möchte, dann begleite ich Dich gerne.
Ab Juli öffnet sich mein geschützter Raum erneut für drei Frauen, die bereit sind für eine tiefgehende, transformierende Reise zurück zu sich selbst.
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